Verhalten ist formbar!
Was bedeutet dies alles aber für den Alltag? Es bedeutet, dass wir auch im Alltag lernen müssen, unseren Blickwinkel zu ändern: Hunde zeigen ein Verhalten, weil sich dieses für sie lohnt. Dies tun sie auch dann, wenn wir eine ganz andere Auffassung von lohnenswert haben (oder verspürst du etwa das Bedürfnis, dich in Fuchskot zu wälzen?). Doch statt unsere ganze Energie darin zu setzen, unsere Hunde möglichst effizient zu bestrafen, gibt es eine viel einfachere und lustvollerer Methode: Wir belohnen sie für das, was wir ebenfalls als lohnenswert taxieren. Und dadurch wird sich das unerwünschte Verhalten bereits massiv verringern, da der Hund einen Grund bekommt, es nicht zu tun: Weil es sich durch unsere Bestätigung lohnt.
Und dann müssen Hunde noch lernen, dass sich das, was wir von ihnen verlangen auch wirklich lohnt, aber nicht à discretion ist: Wenn ich rufe, dann meine ich das auch so. Immer. Doch auch dies lässt sich erreichen, ohne dass einem Hund physischer oder psychischer Schaden zugefügt wird.
Und seien wir ehrlich: Weshalb sollte der Hund auch immer tun, was wir wollen? Einfach weil wir Menschen sind? James O’Heare beschreibt in seinem Buch „Das Aggressionsverhalten des Hundes“ eine wunderbare Methode, um sich einen angenehmen Alltagskumpanen im Alltag heranzuziehen: NILIG: Nichts im Leben ist gratis. Für alles, was wir vom Hund verlangen, gibt es eine Belohnung. Tut er es nicht, hat er sich seine Belohnung verspielt, wir sagen SCHADE und versorgen das Futter. (ACHTUNG: Auf diese Art und Weise können wir selbstverständlich nur vorgehen, wenn wir dem Hund auch gelernt haben, was wir wollen.
Schlafen ist wichtig!
Wir können also nicht einfach SITZ sagen, ohne dass wir ihm gelernt haben, was er tun muss!). So einfach – und so unglaublich wirkungsvoll ist es. Was hier nach einem lauwarmen Tipp tönt, kann Welten verändern, wenn wir das Verhalten unserer Hunde immer mit folgendem Blickwinkel angehen:
Hunde verhalten sich so, wie es sich für sie lohnt.
Dazu gehört, dass sie versuchen, Dingen, die sie ängstigen auszuweichen oder diese zu vertreiben und Dinge, die sie befriedigen (schnüffeln, spielen, jagen, wälzen, bellen, …) durchzuführen.
Füllen wir also unsere Taschen mit Futter und erobern mit unseren Hunden die Welt!